Rezeptor-tyrosinkinasen wie etwa die Rezeptoren für EGF, VEGF, FGF oder Insulin, spielen eine zentrale Rolle in der Regulation des Wachstums und der Funktion von Zellen. Sie stellen eines der wichtigsten Kommunikationssysteme dar mit deren Hilfe die Zellen unseres Körpers Informationen untereinander austauschen. Fehlregulationen in diesem Bereich führen zu schweren Erkrankungen wie etwa Krebs.
Die Aktivierung von Rezeptor-tyrosinkinasen an der Zelloberfläche erfolgt durch die Bindung von Signalproteinen, die eine Dimerisierung der Rezeptoren auslösen. Genau hier setzt nun eine neue Technologie an, die von den Arbeitsgruppen von Harald Janovjak vom IST Austria in Klosterneuburg und Michael Grusch vom Institut für Krebsforschung der MedUni Wien etwickelt wurde. Dabei wurden Teile von Photorezeptoren, die man bei Algen, Bakterien und Pilzen findet, mit Rezeptor-tyrosinkinasen aus Säugetierzellen kombiniert. Einige der Kombinationen zeigten die völlig neue Eigenschaft schon durch eine kurze Beleuchtung mit blauem Licht den Rezeptor und die nachgeschalteten Signalwege in der Zelle zu aktivieren. Die Forscher konnten zeigen, dass sich damit das Verhalten z.B von menschlichen Krebszellen aber auch von Blutgefäßzellen mittels Licht steuern lässt. Michael Grusch: „Diese neue Technologie ermöglicht es uns, Signale in sehr definierten Arealen eines Gewebes oder auch nur in einem Teil einer Zelle und für einen genau kontrollierten Zeitraum auszulösen. Damit können wir in Zukunft Untersuchungen durchführen, die bisher nicht oder nur sehr schwer möglich waren.“
Diese Ergebnisse der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen IST und MedUni Wien wurden vor kurzem in der Zeitschrift EMBO Journal publiziert.
zum Artikel 10.15252/embj.201387695
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