(Leitung: Wolfgang Mikulits, A.o. Univ. Prof. Dr. )
Die Entwicklung von Karzinomen ist mehrstufig und führt sehr häufig zur Abwanderung bösartiger Krebszellen vom primären Tumor. Dieser metastatische Prozess umfasst (1) die lokale Invasion der Zellen in die Tumorumgebung, (2) den Eintritt der Krebszellen in das Gefäßsystem sowie deren Austritt aus dem Blutkreislauf für die (3) Bildung von Metastasen im Ferngewebe (Abbildung). Das Ablösen der Karzinomzellen vom primären Tumor ist mit einer erhöhten Beweglichkeit und einer verminderten Differenzierung der Zellen verbunden.
Diese Forschungseinheit untersucht die molekularen Mechanismen der Karzinom-Progredienz und Metastasierung mit speziellem Fokus auf Signalwege der Krebszellen (TGF-β, AXL) und deren Interaktion mit Fibroblasten und Immunzellen der Tumorumgebung. Es werden Tumormodelle sowie Patientenproben untersucht, um präzise diagnostische Biomarker sowie effiziente Werkzeuge für die Bekämpfung der Tumor-Progredienz und Metastasierung zu etablieren. Des Weiteren entwickeln und verwenden wir hoch-innovative Berechnungsverfahren für die Identifikation regulatorischer Schlüsselfaktoren im Krebsgeschehen. Anhand der Analyse von vielen tausenden individuellen Tumorzellen während der Krebsbehandlung können wir jene Mechanismen identifizieren, die eine Resistenz gegenüber der Therapie verursachen. Diese Ansätze eröffnen einmalige Möglichkeiten, neue Strategien zur Bekämpfung der Therapie-Resistenz zu entwickeln.