(Wien, 10.03.2020) Brustkrebs ist die häufigste Todesursache bei Frauen mit Krebserkrankungen. Etwa 50% der Brustkrebspatientinnen mit initialem Therapieansprechen zeigen schließlich ein Wiederauftreten des Tumors, der dann allerdings behandlungsresistent geworden ist. Da eine einzelne überlebende Tumorzelle, die nach der medikamentösen Behandlung aufwacht, ausreicht, um ein Therapieversagen zu verursachen, besteht ein dringender Bedarf, die Schwachstellen dieses Fluchtmechanismus zu identifizieren und besser zu verstehen.
Das Projekt von Agnes Csiszar "CRISPR/Cas9 based genome-wide screen for the identification of novel factors driving evolution of drug resistance in a breast cancer organoid model" widmet sich dieser Herausforderung. Es sieht vor, ein robustes in-vitro Chemotherapeutika Behandlungsmodell kombiniert mit einem hochmodernen CRISPR/Cas9-basierten Funktionsgewinn-Screening in Brustkrebszellen anzuwenden, um Gene zu identifizieren, die potenziell für das Wiederauftreten von Tumoren nach Chemotherapie ursächlich sind. Die resistenztreibende Funktion der wichtigsten Kandidatengene wird mit Hilfe fortschrittlicher, nicht-invasiver Bildgebungstechniken in Tumororganoiden validiert. Die Fördersumme beträgt 40.000,00 Euro über eine Laufzeit von zwei Jahren.
Agnes Csiszar, 1975 geboren in Oroshaza, Ungarn, studierte Molekularbiologie und Biotechnologie an der Universität Szeged, Ungarn und promovierte 2005 in Genetik an der Universität zu Köln, Deutschland. Danach übersiedelte sie an das Institut für Molekulare Pathologie (IMP), Vienna und war im Labor von Hartmut Beug als Postdoctoral Fellow tätig. Seit Mai 2014 ist sie am Institut für Krebsforschung, seit 2018 als assoziierte Gruppenleiterin mit Univ. Prof. Gergely Szakacs tätig. Ihr wissenschaftliches Interesse liegt auf den molekularen Mechanismen, die das Fortschreiten der Tumorentwicklung und –metastasierung sowie Resistenzentwicklung vorantreiben.
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