Protocadherine repräsentieren die größte Untergruppe der Cadherin Protein Superfamilie und sind vor allem im Nervensystem exprimiert. Sie werden mit Erkrankungen wie Alzheimer, Autismus oder Schizophrenie in Zusammenhang gebracht. Allerdings hat man auch Gen Deletionen oder Promoter Hypermethylierung, und damit Stilllegung der Protocadherin Expression, in verschiedenen Tumorarten gefunden. Deshalb wird vermutet, daß Protocadherine auch bei der Krebsentstehung eine Rolle spielen. Das Team von Robert Eferl untersucht die Funktion des Protocadherins Mucdhl. Dieses Protocadherin zeigt ein unübliches Expressionsmuster im Gastrointestinaltract und ist an der Oberfläche von Darmepithelzellen lokalisiert. In weiterführenden Experimenten soll in Zusammenarbeit mit dem klinischen Institut für Pathologie festgestellt werden, ob Mucdhl bei der Entstehung des entzündungsassoziierten Darmkrebs beteiligt ist.
Zur Person:
Robert Eferl, 1968 in Graz geboren, studierte und promovierte im Fach Molekularbiologie an der Karl Franzens Universität Graz. 1999 wechselte er als Post Doc und Staff Scientist ins Labor von EF Wagner ans IMP in Wien. Er ist Mitbegründer und ehemaliger stellvertretender Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Krebsforschung.
Seit 2011 ist er am Institut für Krebsforschung mit seiner eigenen Arbeitsgruppe tätig. 2012 habilitierte er sich im Fach „Tumorbiologie“.
Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Bereich Zytokinsignale und STAT Transkriptionsfaktoren in der Krebsentwicklung.
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